Ruban Nielson und das Unknown Mortal Orchestra haben sich bereits mit dem Album II aus dem Jahre 2013 unsterblich gemacht. Der in Portland ansässige Musiker stammt ursprünglich aus Neuseeland und ist vor allem auf der Bühne ein ganz grandioser Gitarrist. Auf II wurden altbekannte Zutaten wie LoFi, 60s Psych, Pop und gereiftes Songwriting in einen Topf geworfen und heraus kam ein extrem gutes Album mit diversen schrägen Ohrwürmern. Diese erfolgreiche Rezeptur wurde auf dem dritten Album Multi-Love mal eben über den Haufen geworfen. Nielson legte sich ein paar Synthesizer zu und probierte in seinem Heimstudio ein paar neue Dinge aus. Die Tasteninstrumente sind bei den neuen Songs somit tonangebend. Das ist erst mal nicht weiter schlimm, da Nielson kreativ genug ist, um auch so ein paar gute Songs aus dem Ärmel zu schütteln die vereinzelt sogar zum Grooven anregen. Aber es fehlen die jaulenden und kreischenden Gitarren, die von Ruban Nielson grandios in die Songs eingebaut werden können und das gewisse Extra ausmachen. Multi-Love ist kein schlechtes Album, im Vergleich zum Vorgänger aber eine kleine Enttäuschung. Beim vierten Album bitte wieder die Gitarren in die erste Reihe stellen, damit das Unknown Mortal Orchestra unsterblich bleibt! Jagjaguwar