Ought sind ein Quartett aus Kanada und ihre Veröffentlichung auf Constellation Records lässt ein wenig verwundern. Das Label aus Montreal ist vor allem für alle Spielarten des experimentellen und bombastischen Postrock bekannt. Die Musiker der diversen Bands und Projekte helfen sich gerne untereinander aus und scheinen eine große Familie zu sein. Ought stehen in sofern außen vor, weil sie musikalisch eine neue Facette von Constellation aufzeigen und die vier Mitglieder keine Assoziation zu anderen Bands des Labels haben – noch nicht. Bereits die ersten Takte auf Sun Coming Down, ihrem zweiten Album deuten es an: bei Ought dreht sich alles um die frühen Sonic Youth. Die disharmonischen Gitarren, der leicht schüchterne und verhuschte Gesang, das drängelnde Schlagzeug, sofort sind bei dem Song Men For Miles die Assoziationen an die großen Vorbilder aus New York vorhanden. Nicht viele Bands haben es bisher geschafft, die rohe Intensität von Daydream Nation oder Evol zu reproduzieren. Den amerikanischen SST-Punk mit Pop zu assoziieren und dabei trotzdem rauh und ungeschliffen zu klingen. Ought als simple Sonic Youth Epigonen zu bezeichnen würde der Band allerdings nicht gerecht werden. Es gibt viele anderer Einflüsse zu entdecken: Da klingt der Gesang von Tim Darcy mal nach dem frühen Mark E. Smith, die Gitarren flimmern wie bei fIREHOSE und die Keyboards enervieren wie bei Television. Dem Punk-Revival steht nichts im Wege, Ought machen den Anfang! Constellation