Sendung 18/2004

vom 03.05.2004

Interview: Beulah
Beulah sind Liebhaber groß angelegter, orchestraler Songkunst und lassen sich ohne weiteres in das Zuordnungssystem der großen Bs der Sechziger-Popmusikgeschichte – Beatles, Beach Boys, Bacharach – einreihen. Anders als ihre Freunde aus dem Elephant 6-Umfeld versuchen Beulah allerdings nicht, eine originalgetreue Reise in die Vergangenheit anzutreten, sondern definieren sich selbst als zeitgemäße Indiepop-Band. Die ersten drei Alben des Sextetts verströmten unaufdringliche Westcoast-Leichtigkeit, das neue Album Yoko hingegen spiegelt den Reifeprozess einer Band wider, die in letzter Zeit eine Menge durchgemacht hat. Die Bläser- und Streichersätze, Klavier- und Flötenklänge liegen sich in den Armen, als würden sie einander trösten wollen, wenn die zahllos gescheiterten Beziehungen besungen werden. Trotzdem eher schön als schmerzlich, das. Ob das Sextett aus der Bay Area seinen Herzschmerz inzwischen überwunden hat?