Reeperbahnfestival 2024

Das Reeperbahnfestival 2024 findet vom 18. bis 21. September in Hamburg St. Pauli statt und bietet wie gewohnt ein umfangreiches Programm aus Musik, Kunst und Networking. Neben zahlreichen Live-Konzerten wird eine Vielzahl von Panels und Diskussionen angeboten, die sich mit aktuellen Themen der Musikindustrie auseinandersetzen. In diesem Jahr liegt ein besonderer Fokus auf Nachhaltigkeit und digitalen Innovationen in der Musikbranche. Zudem gibt es zahlreiche Workshops, die sowohl Künstler als auch Fachbesucher ansprechen und Raum für kreativen Austausch bieten. Die Veranstaltung beinhaltet auch verschiedene Kunstinstallationen und Ausstellungen, die das kulturelle Leben auf der Reeperbahn bereichern. Live spielen wie gewohnt unzählige Bands, sie am Anfang ihrer Karriere stehen. Bei dem Angebot den Durchblick zu bekommen, ist eine wahre Herkulesaufgabe. Hier ein paar Empfehlungen:

Mittwoch 18.09
Das Indiepop-Duo Leyya aus Österreich hat mit „Half Asleep“ gerade ein zeitlos klassisches Pop-Album aufgenommen, gespickt mit vielen Ohrwürmern und Gute-Laune-Songs. 19.15 Uhr / Grünspan.

The Shivas aus Portland waren bei ihrer Gründung 2006 noch so jung, dass sie noch nicht in Clubs auftreten durften, sondern All Ages-Konzerte geben mussten. Trotzdem klingen sie nicht nach dem erwartbaren typischen Teenagersound der Jetztzeit, sondern schön Retro nach den 60ern, Surf- und Indie-Rock. 21.30 Uhr / Nochtspeicher.

Post-Punk mit italienischen Texten hört man auch nicht allzu oft. Ada Oda aus Brüssel bekommen das ziemlich charmant hin und sollen auch live eine Bank sein. 23.10 / Molotow SkyBar.

Das Riot-Girl-Trio Lambrini Girls aus Brigthon lassen einige Musiker-Kollegen aus UK ziemlich als aussehen. Ihre Sozialkritik wird frech und rotzig auf den Punkt und die Bühne gebracht, Moshpit garantiert! 23.15 Uhr / Indra.

Donnerstag 19.09
Mit Spookey Ruben kommt ein alter Sunday Service-Favorit zum RBF 2024. Aber wer hätte gedacht, dass der Kanadier noch musikalisch aktiv ist? Sein Song „Glen Take Care“ (vom 2002er Album „Bed And Breakfast“) war ein großer Hit bei uns in der Sendung. 17.30 Uhr / UWE

Ein wenig an den Sound von Blonde Redhead erinnert der Bibi Club. Das kanadische Pärchen Adèle Trottier-Rivard (Keyboard, Gesang) und Nicolas Basque (Gitarre) tragen ihre Songs auf Französisch und auf Englisch vor. 19.30 Uhr / UWE

Rasco, ein Trio aus Israel, gelingt sehr gelungen der Spagat zwischen 60s-Pop, Surfgitarren und Garage-Psych. Aber warum müssen sie Tears For Fears covern? Haben sie gar nicht nötog! 19.40 Uhr / Molotow SkyBar.

Der kanadische Songwriter Christo Graham nimmt seine Songs in klassischer LoFi-Manier auf (4-Spurrekorder etc.), trotzdem klingt sein klassischer Gitarrenpop nicht schrammelig oder unterproduziert sondern nach reduzierten Pop-Perlen. 20.00 Uhr / Nochtwache.

All female Indie-Rock aus Amsterdam bieten The Klittens. Mit viel Fuzzgitarren und DIY-Spirit gibt es auch einige Takte Twee-Pop bei Ihnen auszumachen. 20.15 Uhr / Molotow Backyard.

Ziemlich virtuos auf ihrer Gitarre kommt Gwenifer Reymond daher. Die junge Britin erzeugt durch ihr präzises Fingerpicking und Melodienbögen eine rituelle Atmosphäre, die an den großen John Fahey erinnert. 21.10 Uhr / Nochtwache.

Punk aus Kanada? Gibt es tatsächlich! Das Duo DVTR aus Montreal macht frankophonen Dance Punk, der entfernt an die B-52s erinnert. Könnte eines der Höhepunkte des RBF 2024 werden! 21.30 Uhr / UWE.

Zwischen psychedelischen Soundcollagen und Art-Pop bewegt sich die Musik von Jane Weaver. Seit 25 Jahren ist die Britin musikalisch aktiv, erst in diversen Bands und seit vielen Jahren solo aktiv. Weaver, die übrigens mit Andy Votel verheiratet ist, hat ihr Album Nr. 12 „Love in Constant Spectacle“ im Gepäck. 23.20 Uhr/ Nochtspeicher.

Als Beharie vor etwa 6 Monaten in Hamburg auftrat, fanden sich lediglich gut 30 Leute ein, um seinen souligen Songs zu lauschen. Trotz der großen Leere im Saal, ließ sich der Norweger nicht bitten und machte zwischen den Songs auch immer launige Ansagen. 21.45 Uhr / Imperial Theater.

Freitag, 20.09
Die Romy Vager Group (RVG) war anfangs eigentlich als Backing Band von Romy Vager als Solokünstlerin geplant. Inzwischen hat die Band aus Melbourne 3 Alben draußen, die sich an Indie-Rock und Post-Punk abarbeiten. 17.00 Uhr / Molotow Backyard.

Bei der Musik von Amelia Coburn steht primär ihre Stimme im Vordergrund. Untermalt von Ukulele, Mellotron und einem sanften Schlagzeug erzählt sie Geschichten in der britischen Folktradition. 18.00 Uhr / Headcrash.

Zwischen Bedroom-Pop und R’n’B bewegt sich die Musik von Sam Willis. Der Brite mit der Falsettstimme lässt die Beine des Publikums sicherlich nicht stillstehen. 20.40 Uhr / Bahnhof Pauli.

Hinter Rat Boy verbirgt sich der Brite Jordan Cardy. Seine Songs haben einen versteckten Reggea-Groove, wie man ihn von The Clash kennt, sind aber sonst im 90er Indie-Pop angesiedelt. 21.10 Uhr / Molotow.

Aus El Paso kommen Late Night Drive Home. Ihr Slacker-Sound kommt manchmal wie The Strokes auf Valium rüber. 22.50 Uhr / Molotow.

Musik aus Melbourne ist ja immer irgendwie gut. The Grogans machen zeitgenössischen Indie-Rock mit Anleihen an die 60er Jahre, Psychedelic und Surf. Und spätestens wenn die Kinks gecovert werden, sollte der Schweiß von der Decke tropfen. 23.20 Uhr/ Nochtspeicher.

Samstag, 21.09
Das sechsköpfige Kollektiv Tapir! aus Südlondon hat Anfang des Jahres mit „The Pilgrim, Their God and the King of My Decrepit Mountain“ ein vielbeachtetes Debut veröffentlicht. Ihr faszinierende Musik zwischen Kammerorchester, Folk-Ästhetik und einer großen Portion weirdness lässt den Hype um die Band gerechtfertigt erscheinen. 20.55 Uhr / Molotow.