Auf dem Cover sitzt Sabina nackig auf einem Esel und man ahnt erst mal schlimmes: was mag sich auf diesem Album für Musik verbergen? Zumindest eine große Hommage an unsere schöne Stadt Hamburg hat sie mit dem Song Sailors Daughter im Gepäck: Er hatte eine Frau in jedem Ort und meine Mutter war gut gebaut. Er hat zweimal bei ihr geschlafen, dann ist er abgehauen. Doch hat er etwas hinterlassen, bevor sein Foto verblich. Du kannst es sehen auf Hamburgs Straßen, denn dieses Abbild das bin ich. Es wird die Geschichte von einer Tochter auf der Suche nach ihrem Seemanns-Vater erzählt, die von einem herrlich quietschenden Saxophon untermal wird. Diese ist nicht autobiografisch, da Sabina Italienisch/Deutsche Eltern hat und eher in der bayrischen Diaspora und nicht in der Hafenstadt aufwuchs. Sabina Sciubba hat die letzten Jahre in New York gelebt, dort mit den Brazilian Girls und deren Elektro-Pop fleißig an ihrer Karriere gearbeitet und auch in diversen Filmen als Schauspielerin mitgewirkt. Inzwischen ist sie in Paris heimisch geworden und auf ihrem Solo-Debut klingen die Songs mal nach Velvet Underground, mal nach Französischen Pop. Ihre Stimme klingt mal rauchig lasziv wie damals bei Nico, mal forsch frankophil. Ob bei diesem Sprach- und Stilmix auch die Puristen glücklich werden, wage ich zu bezweifeln. Tolle Songs gibt es trotzdem auf dieser Platte. Naim Edge