Das Debutalbum der Alabama Shakes schlug 2012 ein wie eine Bombe. Boys & Girls wurde mit Euphorie und Lobeshymnen überschüttet, die Band mit Preisen überhäuft, nur ich konnte mit dem Blues- und Soul-geschwängerten Sound dieses Quintetts aus Athens, Alabama, nicht viel anfangen. Musikalisch war das einfach nicht meine Baustelle. Sound & Color sollte trotzdem eine Chance bekommen, nach dem Hören von 3 – 4 Songs wäre die Sache vermutlich erledigt gewesen. Aber die Alabama Shakes und ich scheinen sich angenähert zu haben. Der Sound der Band um die stimmgewaltige Sängerin Brittany Howard ist sehr viel rockiger geworden, ohne dabei nach dem typischen Klischee-Rock zu klingen. Ihre Stimme quält sich in ungehörte Höhenlagen und lässt James Brown alt dabei aussehen. Die Blues- und Soul-Elemente sind dadurch noch intensiver als bei früheren Songs und verpassen den Gitarren den nötigen Groove. Sound & Color wird eine der wenigen Platten sein, von der man auch in 10 Jahren noch sprechen wird. Rough Trade