Beat Happening – Look Around
Beat Happening waren absolute Trendsetter, ohne sich dessen damals bewusst zu sein. 1982 in Olympia, Washington, gegründet, haben Calvin Johnson, Heather Lewis und Bret Lunsford die Essenzen von Punk, LoFi und Indie zusammen gepackt und zu rumpeligen Pop-Songs vereint. Weder beim Spielen der Instrumente noch bei den Aufnahmen im Studio wurden auf Handfertigkeiten und Techniken geachtet, DIY-Ethos war das einzige was zählte. Sie haben die Wege für viele Bands aus dem Riot Grrl-Bewegung geebnet und auch Bands aus dem Grunge-Umfeld stark beeinflusst. Calvin Johnson hat mit seinem ebenfalls 1982 ins Leben gerufenen Label K Records nicht nur die ersten Singles von Beat Happening veröffentlicht sondern später auch den noch unbekannten Acts wie Beck oder Modest Mouse eine Chance gegeben. Obwohl sich Beat Happening offiziell nie aufgelöst haben, kam 1992 mit You Turn Me On das letzte Album und 2000 mit Angel Gone die letzte Single dieser großartigen Band heraus. Ihr Debutalbum Beat Happening erschien vor inzwischen dreißig Jahren. Zu diesem Jubiläum gibt es nun mit Look Around eine Compilation, die eine Auswahl einiger Albumtracks bietet. Mit Indian Summer ist der wahrscheinlich auch bekannteste Beat Happening-Song darauf zu hören, andere essentielle Tracks der Bandgeschichte, die ich hier erwartet hätte, sucht man aber vergeblich. Mit einer Best Of-Compilation würde man Beat Happening sowieso nicht gerecht werden, mit einer Vinylbox in der sich alle 5 Alben sowie zusätzlich B-Seiten und Raritäten finden würden, schon eher. Look Around ist ein guter Anfang, um in die Geschichte dieser einflussreichen Band einzusteigen. Domino