Diplo – F10rida

Wesley Pentz alias Diplo hat inzwischen die ganz großen Stars produziert. Mit dem Debutalbum Arular von M.I.A. fing es an, Britney Spears und Beyoncé waren seit dem auch bei ihm im Studio. Remixe, DJ-Abende, Labelbetreuung (Mad Decent) und diverse Kollaborationen (u.a. Major Lazer) bescheren Diplo einen vollen Terminkalender. Dass da kaum Zeit für eigene Produktionen bleibt, wundert kaum, diesbezüglich hat sich Diplo in den letzten Jahren ziemlich rar gemacht. Vor 10 Jahren wurde mit F10rida (Florida) Diplos Debutalbum veröffentlicht, die neue Geburtstagsversion (im Englischen sagt man wohl Reissue zu) beinhaltet einiges an Bonus-Material. Die Songs auf F10rida sind zum größten Teil noch sehr atmosphärisch und irgendwie auch persönlich. Diplo weiß selbst noch nicht, wohin seine musikalische Reise gehen soll. Bei dem Track Diplo Rhythm ist er dann hängen geblieben. Die extrem  tanzbaren stakatoartigen nervösen Beats und Ghetto-lastigen Vocals sind seit Jahren wiederkehrende Elemente in Diplos kulturellem Crossover und immer noch absolut aktuell. Der Höhepunkt in Diplos Karriere war zweifelsfrei 2008 das Mixtape Top Ranking: A Diplo Dub. Hier Remixt sich Diplo mit Santigold als Sängerin durch die Musikgeschichte. The B52s, The Clash, Devo, Mark Ronson und viele andere werden veredelt und an diesem Werk muss sich Diplo wohl für immer messen lassen. F10rida reicht da nicht heran, ist aber trotzdem ein wichtiger Puzzlestein für die Chronologisten. Wer Glück hat findet das legendäre Mixtape übrigens als Download im Netz, offiziell veröffentlicht wurde das Ganze, wohl aus rechtlichen Gründen, nie. Big Dada