Foxygen // 26.05.2015 @ Molotow
Foxygen sind eine richtige Wundertüte. Ihr 2013 erschienenes Album We Are the 21st Century Ambassadors of Peace & Magic war eine einzige Hommage an die 60er Jahre, sie zitierten die Rolling Stones, Bob Dylan und andere Helden der Vergangenheit. Der Retro-Pop Foxygens war so THC geschwängert, die Ideen hätten wahrscheinlich für eine ganze Musiker-Karriere ausreichen können. Mit dem neusten Album … And Star Power haben die Kalifornier Sam France und Jonathan Rado leider durchweg enttäuscht. Diese Platte ist wohl das, was für Pink Floyd damals Ummagumma war: Ein Album, das von den Fans nie richtig verstanden wurde und auch im Nachhinein von den Musikern negativ betrachtet wurde. Das zweite Werk von Foxygen ist pure Enttäuschung, vor allem wenn man es mit den tollen Songs des Vorgängers vergleicht. Ob dieser Wandel gewollt ist, ob es an der fehlenden Produktion von Richard Swift liegt, der ihre vorherigen Alben produzierte, oder ob zu viel Drogen im Spiel waren, alles Spekulation. Auch live sind Foxygen eine Wundertüte. Bei ihrem Konzert vor zwei Jahren im Molotow war es schon ein wenig unangenehm, die blutjunge Band in den Klamotten und in dem Verhalten ihrer Großväter zu sehen. Das roch ein wenig nach Kalkül, trotzdem haben die Songs vor allem live sehr viel Spaß gemacht und das Publikum erwies sich als textsicher in den Chorpassagen. Welche Version von Foxygen diesmal auf der Bühne stehen wird, bleibt abzuwarten. Die Verlegung vom großen Knust uns kleinere Molotow lässt darauf schließen, dass der Fan-Zuspruch schon etwas gelitten hat.