Hood – Cold House
In Zeiten, bei denen man an alles andere als an Musik denkt, erfrischt dieses Werk und infiziert den Körper auf eine angenehme, beruhigende Art. Die Gebrüder Adams aus Leeds und ihre Mitstreiter vereinigen ruhigen Indie-Rock mit experimenteller Elektronik, wie eigentlich schon tausend andere Bands vor ihnen. Hood allerdings lassen die Naht, wo beide Stile verknüpft werden, dunkel und verschwommen erscheinen. Der Eröffnungstrack They Removed All Trace That Anything Had Ever Happend Here fängt mit ruhigen, akustischen Gitarren an, nimmt dann unter Zusatz von Streichern und elektronischen Geräuschen an Tempo zu und endet in einem kaum wahrnehmbaren Rap der Anticon Crew. Waren Hood auf ihrem Debut 1994 noch eher dem etwas ungestümen LoFi-Noise angetan, so kann man ihr inzwischen fünftes Album schon fast als Alterswerk ansehen. Der verstärkte Einfluss elektronischer Elemente ist sicherlich auch auf das ziemlich abrupte Ende von Chris Adams Nebenprojekt Downpour zurückzuführen, welches vor zwei Jahren eingestellt wurde. Zwei Jahre haben sich Hood mit der Veröffentlichung von Cold House dann auch Zeit gelassen. Das Warten hat sich gelohnt: Fantastische (Herbst)Platte!!! Domino.