Die rotzigsten Raps kommen in London regelmäßig von weißen und weiblichen MCs. Lady Sovereign ließ 2006 groß aufhorchen, jetzt tritt Kate Tempest in ihre Fußstapfen. Schon bei ihrer Band Sound Of Rum und dem wirklich tollen Album Balance, 2011 erschienen, waren die Raps von Kate Tempest ein einziges Highlight, damals unterlegt mit einem sehr groovigen Sound, der teilweise an Acid Jazz angelehnt war. Als Solokünstlerin gibt Kate Tempest nun mit Everybody Down ihr Debut ab. Textlich nimmt sie wie gewohnt kein Blatt vor dem Mund, reimt jede Zeile um die Ecke und man merkt, dass sie ursprünglich aus der Spoken Word Szene kommt. Die musikalische Untermalung geht diesmal eindeutig Richtung Hip Hop, der Sound erinnert an ihren Labelkollegen Roots Manuva und klingt ein wenig progressiver aber auch düsterer als damals bei Sound Of Rum. Live ist Kate Tempest übrigens ein absolutes Highlight: wie dieses kleine Energiebündel am Rand der Bühne ihre Tiraden ins Publikum rotzt, ist absolut umwerfend! Big Dada