Im Sommerloch gibt es diese Woche keine besonders erwähnenswerte Albumveröffentlichung. Deshalb, wie bereits letzte Woche, die Chance auf ältere Alben zurückzublicken. Musik, die vor ein paar Monaten veröffentlicht wurde und die auch noch in den nächsten Jahren die Menschen begeistern dürfte, weil sie sich nicht nach irgendwelchen Trends richtet, sondern zeitlos schön ist. In diesem Fall von Kevin Morby. Er kommt aus den USA, spielt ansonsten Bass bei der New Yorker Band Woods und ist Songschreiber, Sänger und Gitarrist bei The Babies, die sich leider gerade eine längere Auszeit genommen haben. Mit den Woods ist er musikalisch in den 60ern zu Hause, bei The Babies erinnert der Sound an klassischen Indie-Gitarrenpop mit großen Gesangsharmonien und schnellen Gitarren. Auf seinem ersten Soloalbum klingt Kevin Morby wiederum ganz anders. Sein ruhiges Songwriting erinnert mal an die frühen The Go-Betweens, mal an Simon Joyner oder Lou Reed. Seine Lieder sind eine Hommage an New York, die Stadt die er gerade verlassen hat um nach Los Angeles zu gehen. Das epische Harlem River zieht sich stoisch über 9 Minuten hin und der Gang auf der Wild Side fehlt in diesem Fall auch nicht. Bleibt abzuwarten ob Kevin Morby demnächst seine Solokarriere fokussiert oder doch lieber mit seinen Bandkollegen abhängt. Wenn er seine Finger im Spiel hat, kann man sicher sein: hier weiß einer genau was er macht! Woodsist