Nachdem seine beiden Real Estate-Kollegen inzwischen erfolgreich auf Solo-Pfaden unterwegs sind (Matt Mondanile hat mit Ducktails seit Jahren ein tolles Nebenprojekt, Alex Bleeker ist mit The Freaks fremd gegangen), ist nun Martin Courtney an der Reihe. Courtney und seine beiden Kollegen von Real Estate sind in einem entspannten Vorort von New Jersey aufgewachsen. Diese Ruhe kann man sowohl auf den Alben von Real Estate als auch auf dem ersten Solo-Album von Martin Courtney genießen. Many Moons klingt zwar auch nach dem gut gelaunten Sunshine-Pop, den man von Real Estate kennt, trotzdem sind einige Unterschiede zu vernehmen. Gekonnt manövriert Martin Courtney seine Songs zwischen amerikanischen West-Coast Pop und Englischen Folk. Dabei steht er immer mit einem Fuß in den Sechzigern, erinnert aber auch an die Helden von Felt aus den Achtzigern. Die Songs sind gut arrangiert aber nie überproduziert, sie haben genug Spielraum zum Atmen und bieten Raum für eigene Interpretationen. Martin Courtney zeigt auf Many Moons handwerklich perfektes Songwriting und lässt damit einige Real Estate-Alben locker im Schatten stehen. Domino