Pedro The Lion ist David Bazan. Bösartige Zungen behaupten, Bazan produziere seine Musik nur für sich selbst: Wieder so ein introvertierter Künstler! klagen sie und wollen einfach nicht zugeben, dass Bazan, der seine Platten größtenteils allein einspielt, wundervolle Melodien mit intimen aber auch fiktionalen Texten feinfühlig kombiniert. Bösartige Zungen behaupten auch, Bazan produziere seine Musik nur, um christliche Botschaften unter die Indie-Rocker zu bringen: Noch so ein Moralist!, jammern sie und wollen einfach nicht zugeben, dass Bazan seine Songs gekonnt in mitreißende Indie-Rock-Hymnen oder andächtige Slow-Core-Juwelen verpackt. Alle Vorurteile beiseitegelegt, kommt der Sunday Service zu folgender Feststellung: Wie schon auf dem Vorgänger The Winner Never Quits befinden sich die Songs auf dem neuen Pedro The Lion-Album Control zumeist an den entgegengesetzten Polen zwischen Laut und Leise und nur selten dazwischen. Titel wie Rapture bleiben schon beim erstmaligen Hören im Gedächtnis hängen: eine gute Platte. Und die Moral von der Geschichte: Egal, ob Pedro The Lion sich an der Speerspitze der amerikanischen Christen-Emo-Rock-Bewegung befinden oder nicht – keiner sollte sich schämen, diese Musik zu mögen. Auch, wenn der Gesang David Bazans ein wenig an die Kirchenlieder in der Sonntagsmesse erinnert. Jade Tree