Aus Nebraska kommen einige beeindruckende Singer/Songwriter. Josh Rouse gehört dazu oder auch die Clique um Conor Oberst und andere Saddle Creek-Künstler, die in diesem Fall aus dem Städtchen Omaha kommen. Auch Simon Joyner stammt aus Omaha. In wie fern sich diese Musiker gegenseitig beeinflusst haben, wer wem welche Tipps und Tricks verraten hat, ist für Außenstehende nicht nachzuvollziehen. Wer den Erfolgt geerntet hat, ist hingegen recht offensichtlich. Simon Joyner gehört jedenfalls nicht dazu. 1971 geboren, ist er seit Anfang der Neunziger Jahre mit seiner Gitarre unterwegs und hat zahlreiche Alben veröffentlicht. Die meisten erschienen auf kleinen Labeln und waren wahrscheinlich nur über Mailorder, als Import oder auf seinen Konzerten zu bekommen. Umso erfreulicher, dass Grass, Branch & Bone auf Woodsist (dem Label von Woods-Chef Jeremy Earl) erscheint und damit hoffentlich auch über normale Wege erhältlich ist. Mit seinem intimen Songwriting und seiner trotzdem verschlossenen und oft sperrigen Art erinnert Simon Joyner auf seinem neusten Album in vielen Momenten an den großen Leonard Cohen. Grass, Branch & Bone ist ein Album, in das man mental eintauchen muss, am besten in einer ruhigen Ecke mit einem Glas Wein dazu. Woodsist