Spoon – They Want My Soul
Seit gut 20 Jahren ist die Band um den berufsjugendlichen Britt Daniel aus Austin, Texas unterwegs. In den USA sind sie recht erfolgreich, spielen in großen Hallen und ihre Alben erzielen regelmäßig sechsstellige Verkaufszahlen. In Europa blieb der große Erfolg bisher aus. Geringe Alben-Verkäufe und Auftritte in kleinen Clubs führten dazu, dass die Band mit den letzten Alben hierzulande nicht mehr auf Tour war. Aber jetzt ist es wieder soweit: Spoon veröffentlichen ihr achtes Album und kommen nach vielen Jahren endlich mal wieder auf Tour. Können Spoon überhaupt schlechte Alben produzieren? Natürlich nicht! Fraglich ist immer nur, ob ihr neustes Album absolut großartig ist oder einfach nur großartig. Alben der ersten Kategorie gab es schon viele: Girls Can Tell (2001), mit viel Klaviereinsätzen zum Spoonschen Indie-Sound, Kill The Moonlight (2002) mit dem Hit The Way We Get By, ihr Album Gimme Fiction (2005) mit den tollen Sister Jack und I Turn My Camera On oder Ga Ga Ga Ga Ga (2007) mit ihrem Song You Got Yr. Cherry Bomb. Alles Hits für das Mixtape, alles Alben für die Insel. They Want My Soul kann sich leider nicht in diese Kategorie einfügen. Man hört eindeutig zu viele seichte Synthesizer, teilweise tauchen Disco-Melodien auf und die trockene Rauheit, die typische Spoon-Signatur fehlt irgendwie. Vielleicht ist Dave Friedmann schuld, der an der Produktion von They Want My Soul beteiligt war und die Band in ein seichteres Fahrwasser geführt hat. Dank der Songs Rent I Pay und vor allem dem Hit des Albums Do You wird dieses Album aber doch noch gerettet. Es ist halt keine absolut großartige sondern nur eine großartige Platte geworden. Spoon-Fans sind anspruchsvoll! Anti