Keine andere Metropole hat in den vergangenen Jahren eine ähnlich aufregende Experimentierszene hervorgebracht wie Chicago. Das dort seit zehn Jahren stetig wachsende Netzwerk von Gruppen und Musikern ordnet sich in veränderlichen Konstellationen immer wieder neu. So auch das Chicago Underground Quartet, welches sich zur Zeit aus Rob Mazurek (Kornett und Electronica), Chad Taylor (Perkussion), Noel Kuppersmith (Bass) sowie Jeff Parker (Gitarre) zusammensetzt. Die hier versammelten Musiker sind ansonsten in Projekten wie Isotope 217 und Tortoise aktiv, als Chicago Underground Quartet bewegen sie sich aber in ihrem eigenen musikalischen Territorium. Was dieses Album so interessant macht, ist die progressive Kombination verschiedener Stile zwischen Be Bop und Free Jazz mit digitaler Technik. Schon das erste und eingängigste Stück Tunnel Chrome zeigt beispielhaft, wie gekonnt Fusion-beeinflusste Klangfarben und sich wiederholende Patterns eingesetzt werden. Andere Momente hingegen – etwa in Welcome und Sink, Charge, Fixture – sind abstrakt-improvisierte Soundszenarien. In allen Stücken gelingt es dem Chicago Underground Quartet, ein organisches Formgefühl neuer Musik zu entwickeln, welches sowohl bei Jazz- als auch bei Postrock-Fans auf Interesse stoßen könnte. Thrill Jockey.