The Mercury Program – A Data Learn The Language

The Mercury Program lieben den Wohlklang und zelebrieren ihn bis zum Umfallen. Zu einer soliden Rhythmusgruppe im Tortoise-Stil gesellen sich die denkbar wärmsten und weichsten Sounds aus Vibraphon und Rhodes-Piano. Wer da Harmlosigkeit unterstellt, hat nicht ganz unrecht, aber auch nicht ganz begriffen, worum es hier geht: A Data Learn The Language, das dritte Album der vier New Yorker, entfaltet über 50 Minuten die wohltuende Wirkung einer asiatischen Ölmassage, den Blick dabei auf einen rot-blauen Abendhimmel gerichtet, der sich genüsslich dehnt. Da gibt es keine dramaturgischen Höhepunkte, aber auch keinen Moment des Ablassens. Ein steter, schwelgerischer Fluss aus sich umspielenden Klängen lässt einen bis zum Schluss nicht heraus. Man braucht weder einzelne Songs hervorzuheben, noch die Namen der Bandmitglieder zu nennen. Dieses Album, diese Band steht für sich, als dichtes, unteilbares Ganzes, erhaben und unangreifbar. Typischer Jungs-Postrock? Ja, klar. Selbstverliebt? Na aber sicher! Aber vor allem wunderschön! Tiger Style